Primperan Lös 1 mg/ml Fl 200 ml

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Primperan Lös 1 mg/ml Fl 200 ml

Patienteninformation

Swissmedic-genehmigte Patienteninformation

Primperan®

Sanofi-Aventis (Suisse) SA

Was ist Primperan und wann wird es angewendet?

Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.

Primperan ist ein Antiemetikum. Es enthält einen Wirkstoff namens «Metoclopramid». Dieser wirkt auf ein bestimmtes Hirnareal und beugt Übelkeit und Erbrechen vor.

Primperan wird bei Erwachsenen verwendet zur:

  • Prophylaxe von verzögerter Übelkeit und Erbrechen infolge einer Chemotherapie;
  • Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen infolge einer Radiotherapie;
  • symptomatischen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, einschliesslich Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Migräneattacke.

Bei Kindern und Jugendlichen (1 bis 18 Jahre) ist Primperan in der Zweitlinienbehandlung zur Prophylaxe von verzögerter Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Chemotherapie indiziert.

Wann darf Primperan nicht eingenommen werden?

Primperan ist bei Kindern unter 1 Jahr nicht indiziert.

Dieses Medikament darf nicht verwendet werden, wenn durch seine anregende Wirkung auf die Magen-Darm-Bewegungen die Gefahr einer Magen- oder Darmblutung, eines Darmverschlusses oder eines Darmdurchbruchs besteht.

Primperan darf nicht an Patienten verabreicht werden, bei denen eine Behandlung mit Neuroleptika bereits einmal zum Auftreten von unwillkürlichen Bewegungen geführt hat.

Das Präparat eignet sich nicht für Epileptiker (es besteht das Risiko vermehrter und stärkerer Anfälle) und für Personen, die überempfindlich auf den Wirkstoff oder die Hilfsstoffe von Primperan reagieren.

Primperan darf nicht eingenommen werden bei:

  • Unverträglichkeit gegenüber Metoclopramid oder einem sonstigen Bestandteil des Arzneimittels;
  • Blutung, Obstruktion oder Perforation des Magens oder Darms;
  • bestehendem oder Verdacht auf einen seltenen Nebennierentumor (Phäochromozytom);
  • in der Vergangenheit aufgetretenen Bewegungsstörungen (Spätdyskinesie) infolge einer medikamentösen Behandlung;
  • Epilepsie;
  • Morbus Parkinson;
  • Einnahme von Levodopa (Medikament zur Behandlung des Parkinson-Syndroms) oder dopaminergen Agonisten (siehe «Einnahme sonstiger Medikamente»);
  • in der Vergangenheit bereits aufgetretenem erhöhtem Gehalt von Methämoglobin im Blut (Methämoglobinämie) oder NADH-Zytochrom-B5-Mangel.

Bei ganz bestimmten Erkrankungen wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin darauf verzichten, Ihnen dieses Arzneimittel zu verordnen.

Wann ist bei der Einnahme von Primperan Vorsicht geboten?

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie eines der folgenden Medikamente einnehmen:

Primperan kann die Wirksamkeit von oralen Kontrazeptiva («Anti-Baby-Pille») verringern. Daher wird empfohlen, ein zusätzliches empfängnisverhütendes Mittel anzuwenden.

Primperan sollte nicht zusammen mit Medikamenten verabreicht werden, die auf das Zentralnervensystem einwirken.

Im Allgemeinen darf Primperan nicht ohne vorherige Konsultation Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin gleichzeitig mit anderen Medikamenten eingenommen werden.

Vom gleichzeitigen Konsum alkoholischer Getränke wird abgeraten.

Die gleichzeitige Anwendung von Primperan mit Arzneimitteln wie bestimmten Antidepressiva, bestimmten Stimulanzien des zentralen Nervensystems, Halluzinogenen oder Opioiden kann das Risiko eines Serotoninsyndroms erhöhen. Mögliche Symptome sind unter anderem: Ängstlichkeit, Unruhe, Delirium, Bluthochdruck, Tachykardie (Herzrasen), Durchfall, schlaffe Muskeln, Muskelsteifigkeit, Hyperreflexie, unwillkürliche Augenbewegungen.

Rifampicin: Rifampicin, ein Medikament zur Behandlung von Tuberkulose oder anderen Infektionen, kann bei gleichzeitiger Verabreichung die Metoclopramid-Konzentration im Blut verringern.

Primperan kann womöglich Ihre Fahrtüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.

Falls Sie an einer Nierenerkrankung leiden, wird Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin eventuell eine niedrigere als die normalerweise empfohlene Dosis verschreiben müssen.

In gewissen Situationen ist Vorsicht geboten. Informieren Sie deshalb Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.

Zur Vermeidung einer Überdosierung ist zwischen den Einnahmen von Primperan ein zeitlicher Abstand von mindestens 6 Stunden einzuhalten, selbst wenn die Dosis vollständig erbrochen wurde.

Die empfohlene Höchstanwendungsdauer beträgt 5 Tage, da sonst die Gefahr besteht, dass unwillkürliche Bewegungen vor allem der Gesichtsmuskeln auftreten (Spätdyskinesie).

Teilbare Tabletten: Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Trinklösung: Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Das Medikament kann (möglicherweise verzögert) allergische Reaktionen hervorrufen.

Dieses Arzneimittel enthält Benzylalkohol. Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder an einer Leber- oder Nierenerkrankung leiden, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin um Rat, da sich in Ihrem Körper grosse Mengen Benzylalkohol anreichern und Nebenwirkungen verursachen können (so genannte «metabolische Azidose»).

Wenden Sie dieses Arzneimittel bei Kleinkindern (unter 3 Jahren) nicht länger als eine Woche an, ausser auf Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Darf Primperan während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Schwangerschaft: Tierexperimentelle Studien haben keine Risiken für den Fötus ergeben. Beim Menschen wurden bisher keinerlei Missbildungen berichtet.

Sie dürfen dieses Medikament nur mit dem Einverständnis Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin einnehmen.

Stillzeit: Metoclopramid geht in die Muttermilch über. Falls Sie stillen, müssen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf hinweisen.

Wie verwenden Sie  Primperan?

Primperan ist bei Kindern unter 1 Jahr kontraindiziert.

Halten Sie sich genau an die von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin empfohlene Dosierung.

Bei Kindern, älteren Patienten oder bei Patienten, die auch andere Medikamente einnehmen, müssen die Anweisungen des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin genau befolgt werden. Die folgenden Angaben entsprechen der üblichen Dosierung, gelten unter Umständen aber nicht unbedingt für Sie oder Ihr Kind.

Zur Vermeidung einer Überdosierung ist zwischen den Einnahmen von Primperan ein zeitlicher Abstand von mindestens 6 Stunden einzuhalten, selbst wenn die Dosis vollständig erbrochen wurde.

Trinklösung: Die Messpipette der Trinklösung für die orale Verabreichung ist mit einer Skalierung in mg versehen und ermöglicht eine sehr genaue Dosierung des Metoclopramids.

Die zu verabreichende Dosis wird durch Herausziehen des Kolbens bis zur entsprechenden mg-Markierung aufgesogen.

Die Verwendung der Pipette für die orale Verabreichung ist ausschliesslich der Verabreichung dieser Trinklösung vorbehalten.

Die Pipette ist nach jeder oralen Verabreichung zu reinigen und abzutrocknen.

Sie darf nach der Verwendung nicht in der Flasche belassen werden.

Erwachsene:

Erwachsene nehmen im Allgemeinen 1 teilbare Tablette oder 10 mg Lösung, 3 x täglich vor den Mahlzeiten ein.

Die empfohlene Tageshöchstdosis liegt bei 30 mg oder 0,5 mg/kg Körpergewicht.

Die Höchstanwendungsdauer beträgt 5 Tage.

Kinder und Jugendliche (1 bis 18 Jahre):

Zweitlinienindikation: Vorbeugen von verzögerter Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Chemotherapie.

Empfohlene Dosierung: Orale Einnahme von 0,1 bis 0,15 mg/kg Körpergewicht bis zu 3 x täglich.

Tageshöchstdosis: 0,5 mg/kg Körpergewicht.

Höchstanwendungsdauer bei dieser Indikation: 5 Tage.

Dosierungstabelle:

Hinweis: Nicht alle oralen Darreichungsformen sind für die Anwendung bei Kindern mit einem Körpergewicht unter 30 kg geeignet. Bei einem Körpergewicht unter 30 kg ist die Trinklösung vorzuziehen, da diese dank der Messpipette eine sehr genaue Dosierung ermöglicht.

(Die teilbaren Tabletten können bei Kindern mit einem Körpergewicht zwischen 30 und 60 kg (½ Tablette = 5 mg) sowie bei Kindern mit einem Körpergewicht über 60 kg (1 Tablette = 10 mg) verabreicht werden.)

Alter

Körpergewicht des Kindes

Dosierung

Dosierungsintervall

1 bis 3 Jahre

10-14 kg

1 mg

Maximal 3 x täglich

3 bis 5 Jahre

15-19 kg

2 mg

Maximal 3 x täglich

5 bis 9 Jahre

20-29 kg

2,5 mg

Maximal 3 x täglich

9 bis 18 Jahre

30-60 kg

5 mg

Maximal 3 x täglich

15 bis 18 Jahre

Über 60 kg

10 mg

Maximal 3 x täglich

Überdosierung

Es sind bisher keine schweren Folgen von Überdosierungen gemeldet worden, selbst nach Einnahme massiver Dosen (irrtümlich oder mit Selbstmordabsicht).

Konsultieren Sie bei Überdosierung Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Primperan haben?

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Behandelten)

Schläfrigkeit, Müdigkeit, Reizbarkeit, Bluthochdruck, beschleunigter Puls und bei etwa 10 % der Patienten Auftreten von Durchfall.

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Behandelten)

Brustvergrösserung bei Frauen, Brustvergrösserung bei Männern (Gynäkomastie), Milchfluss (Galaktorrhö), Menstruationsstörungen, Libidostörungen, Sehstörungen, unwillkürliche Bewegung des Augapfels und länger andauernde unwillkürliche Muskelkontraktionen (Dystonie, einschliesslich der Augenlider).

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten)

Verstopfung, Übelkeit, Schlafstörungen, Schläfrigkeit, Unruhe und Kopfschmerzen, Delirium, Verhaltensstörungen wie Manie, Dysphorie, getrübter Bewusstseinszustand, Verwirrung, Halluzinationen. Neurologische Symptome (z.B. unwillkürliche Bewegungen), insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen, selbst nach einer einzigen Einnahme von Primperan: Diese Reaktionen verschwinden nach dem Abbrechen der Behandlung von selbst und vollständig.

Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Behandelten)

Epileptische Anfälle, malignes neuroleptisches Syndrom, Depression, bei hoher Dosierung: Unruhe, Ängstlichkeit, Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom). Ebenso können unwillkürliche Bewegungen vor allem der Gesichtsmuskeln auftreten (Spätdyskinesie), insbesondere bei älteren Patienten im Falle einer Langzeitbehandlung.

Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)

Inkontinenz, Überempfindlichkeit in Form von Hautreizungen oder -allergien, Erhöhung des Blutdrucks bei Patienten mit oder ohne Phäochromozytom, Selbstmordgedanken, allergische Reaktion (wie Anaphylaxie, Angioödem und Nesselsucht). Die Symptome können Hautausschlag, Jucken, Schwierigkeiten beim Atmen, Kurzatmigkeit, Schwellung des Gesichts, der Lippen, des Halses oder der Zunge, feuchtkalte Haut, Herzklopfen, Schwindelanfälle, Schwäche oder Ohnmacht umfassen. Kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder eine andere Gesundheitsfachperson oder suchen Sie dringend das nächste Spital auf.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Trinklösung: Nicht über 30 °C lagern. Vor Licht geschützt aufbewahren.

Teilbare Tabletten: Bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern. Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Weitere Hinweise

Dieses Medikament wurde Ihnen von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin verschrieben: Befolgen Sie seine bzw. ihre Anweisungen genau: Halten Sie sich an die verordnete Behandlung, unterbrechen Sie sie nicht und leiten Sie sie nicht von sich aus erneut ein, ohne vorher Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin konsultiert zu haben.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Zur Vermeidung einer Überdosierung ist zwischen den Einnahmen von Primperan ein zeitlicher Abstand (von mindestens 6 Stunden bei Kindern unter 15 Jahren) einzuhalten, selbst wenn die Dosis vollständig erbrochen wurde.

Was ist in Primperan enthalten?

Wirkstoffe

Wasserfreies Metoclopramidhydrochlorid

Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit:

  • 1 Tablette enthält 10 mg wasserfreies Metoclopramidhydrochlorid (entsprechend 8,9 mg Metoclopramid-Base).
  • 10 ml Trinklösung enthalten 10 mg wasserfreies Metoclopramidhydrochlorid (entsprechend 8,9 mg Metoclopramid-Base).

Hilfsstoffe

Tablette:

Lactosemonohydrat, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, wasserfreies kolloidales Siliciumdioxid, Magnesiumstearat

Trinklösung:

Saccharin-Natrium, Hydroxyethylcellulose, Citronensäure-Monohydrat, Methylparahydroxybenzoat (E 218) und Propylparahydroxybenzoat (E 216), Aroma (Aprikose-Orange) mit Benzylalkohol

Zulassungsnummer

31204, 31205 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Primperan? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.

Schachtel mit 40 teilbaren Tabletten zu 10 mg.

Flaschen mit 125 und 200 ml Trinklösung (10 mg/10 ml). Der Trinklösung liegt eine für die orale Verabreichung vorgesehene Messpipette bei.

Zulassungsinhaberin

sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier/GE

Diese Packungsbeilage wurde im Januar 2023 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.